Sonntag, 2. Juni 2013

Oberwald-Bergwald-Radtour

Nachdem meine Frau am Telefon mitteilte, daß sie nicht wie vorgesehen zum Mittagessen von der Wanderung zurück ist, weil man unter anderem die Straßenbahn verpaßt hatte und nun bis etwa vier Uhr auf die nächste Bahn warten müsse, machte ich mich auf, mal wieder eine kleine Bergtour zu unternehmen. Durch den Oberwald wollte ich nach Durlach-Aue fahren, dort dann den Berg hoch, über Hohenwettersbach, Grünwettersbach zum Wattkopf, von dort dann die Abfahrt hinab zur kaisereiche in Ettlingen und über Hedwigsquelle und den Oberwald wieder zurück.

Daß ich nicht durch die Günther-Klotz-Anlage zum Oberwald fahren kann, sondern über den Bahnhof fahren muß, weil die Radwege in der Günther-Klotz-Anlage überflutet sind, weiß ich ja schon von heute morgen. Ich fahre also über die Jollystraße und Bahnhofstraße zum Haupbahnhof, dort dann die Schwarzwaldstraße bis zum Parkplatz auf der Südseite. Es ist so viel Verkehr, daß man kaum auf die andere Straßenseite kommt. Auf der Südseite der Schwarzwaldstraße angekommen beginnt dann das Video.

Von der Schwarzwaldstraße in die Fluten des Oberwald

Die erste Überraschung erlebe ich im Oberwald, als der Waldweg, den ich normalerweise in den Oberwald hineinfahre, heute gesperrt ist. Es ist kein Grund angegeben, ich spekuliere irrtümlich auf Waldarbeiten. (Erst später lese ich in der Zeitung, daß man den Oberwald als großes Hochwasserrückhaltebecken absichtlich geflutet hat.)

Ich fahre also dort weiter, wo nicht gesperrt ist, nicht ahnend, was mich noch erwarten wird.

Von den Fluten des Oberwald nach Durlach-Aue

Ich mache ein paar Fotos und versuche dann den Weg Richtung Durlach-Aue einzuschlagen. Zwar bin ich bis hierher schon durch Wasser gefahren und habe mir an einigen tieferen Stellen schon nasse Füße geholt, aber auf diesem Stück ist ja kein Graben, so daß es nicht passieren kann, daß man in der trüben Brühe versehntlich in den tifen Graben fährt und absäuft.

Ich fahre also wieder los, über die Brücke und den schmalen Weg rein. Schnell sind die Füße auf den Pedalen komplett unter Wasser. Der Oberwald ist leicht hügelig. Keine Ahnung, wie hoch die Höhenunterschiede sind. Aber selbst wenn es nur ein Meter ist. Man sieht nichts in der Brühe. Wenn da unter Wasser ein Baumstamm quer liegt, dann liege ich drin.

Stop! Fahrrad umdrehen, anderen Weg suchen! Ich stehe knietief in der kaffeebraunen Brühe.

Von Durlach-Aue zum Bergwald

Nachdem ich die Fluten des Oberwalds hinter mir gelassen habe, fahre ich in Durlach-Aue beim Hochwasser-Rückhaltebecken den Berg hoch am Rappenhof vorbei, wo man eine sehr schöne Aussicht auf Durlach-Aue hat. Oben beim Wildgehege wurde offenbar der Untergrund des Weges neu gemacht, nur die Asphaltdecke fehlt noch. Ab dem Forsthaus ist die neue Asphaltdecke schon aufgetragen.

Vom Durlacher Bergwald nach Grünwettersbach

Ich fahre die neu geteerte Strecke hinab nach Hohenwettersbach, dort fahre ich dann im Ort wieder hoch, unter der Autobahn hindurch und hinab nach Grünwettersbach, um dort schließlich an der Kirche vorbei wieder den Berg hinauf zufahren in den Bergwald.

Von Grünwettersbach zum Wildschweingehege

Ich fahre zunächst bis zum Wildschweingehege, wo ich anhalte, um vom mitgebrachten Wasser zu trinken.

Vom Wildschweingehege zum Wattkopf

An der Rust-Hütte vorbei fahre ich weiter zum Wattkopf. Mir wird warm. Ich mache dort am Fernsehturm, der nur wenige Meter vom Gipfel entfernt ist, erneut eine kurze Rast.

Wattkopf

Die Kamera piepst und schaltet sich ab. Es scheint nicht mehr viel Ladung in den Akkus zu sein. Ich will auf Serienbilder umschalten in der Annahme, daß das weniger Leistung verbrauche, aber es scheint wohl immer nur dann ein Bild zu machen, wenn ich auf den Knpof drücke. Diesen Kampf mit der Technik, habe ich verloren.

Vom Wattkopf in die Fluten im Oberwald

Mir fällt ein, daß ich ja das komplette Kamera-Equipment in der Tasche dabei habe und somit auch genügend Akkukapazität zum wechseln. Ich wechsle den Akku in der Kamera und den Zusatzakku.

Auf der Abfahrt finden sich immer wieder nasse Stellen, wo Vorsicht geboten ist, weil man ja nicht sehen kann, ob sie rutschig sind, oder griffig. In der geteerten Abfahrt Richtung Ettlingen hinab zur Kaisereiche stoße ich direkt nach einer uneinsehbaren Kurve auf einen Hangrutsch. Ich war da schön langsam, weil ich möglichen Gegenverkehr erwartet habe, daß mir aufgrund des Hangrutsches kein Gegenverkehr entgegen kommen kann, konnte ich ja nicht wissen. Ich komme gut durch den Schlamm hindurch.

Bei der Kaisereiche ist mir in früheren Jahren schön öfter Winfried Schäfer begegnet, wenn er mit seinem Hund spazieren geht. Heute sehe ich ihn nicht. Ich düse weit den Saumweg entlang in Richtung Hedwigsquelle. Immer wieder fließt Wasser über den Weg und ich einfach durch. Ich bin ja schon naß. Was soll's.

Beim Hedwigshof fließt der Bach auf der Straße, statt im Bachbett. Der Asphalt ist in viele kleine Stücke zerbrochen; der Weg könnte unterspült sein. Ich fahre da vorsichtig runter, denn hoch geht nicht, denn dort, wo es hoch ginge, kommt ja das Wasser her.

Unten fahre ich dann wieder in den Oberwald. Auch da ist immer wieder Wasser auf der Straße; beim Sportplatz ist das Wasser so tief, daß es bei meiner forschen Durchfahrt so heftig spritzt, daß es sogar im Video zu sehen ist.

Aus den Fluten im Oberwald zur Weiherfeldbrücke

Ich fahre ein Stück weit dem Weg im Oberwald, der mir auf der Herfahrt nicht geheuer war, doch als mir das Wasser bis zur Unterkante der Fahrradtasche steigt, kehre ich um, denn die Fahrradtaschen sind für Regen ausgelegt aber nicht für Hochwasser, und die Sachen, die darin sind, sollen ja nicht naß werden.

Ich halte an. Zwei Radfahrer ohne Gepäck kommen mir kraftvoll entgegen teilweise bis zum Sattel in der Brühe. Ich wende und fahre am Rüpelsee zwischen Rüppurr und Oberwald, wo sonst immer Acker ist, vorbei nach Rüppurr hinein und durch Rüppurr hindurch zur Alb.

Die üblichen Radwege entlang der Alb sind hier teilweise überflutet, teilweise ist das Wasser schon wieder gesunken, so daß man fahren kann. Da es ja auch hier rauf und runter geht, ist nicht einsehbar, wie tief das Wasser an den tiefsten Stelle ist, so daß meist nur die Alternative Straße übrig bleibt.

Von der Weiherfeldbrücke in die Weststadt

Ich fahre über die Weiherfeldbrücke und biege dann beim Stephanienbad links zur Alb hin ab. Der Weg war heute morgen noch vollständig überflutet und auch auf der Wiese stand das Wasser. Jetzt ist das Wasser von der Wiese verschwunden und nur noch die Hälfte der Fahrbahn mit Wasser aus der Alb bedeckt. Dwas Wasser geht also schnell zurück.

Beim Bulacher Loch jedoch ist nach wie vor kein Durchkommen, sondern man muß durch Beiertheim weiter in die Weststadt, da der Weg weiter Richtung Günther-Klotz-Anlage noch immer unpassierbar ist.

Überschwemmung der Alb

Ich will wie gewohnt durch die Günther-Klotz-Anlage zum Bahnhof fahren, aber das gewohnte Fahren auf der Südseite ist nicht möglich.

Überschwemmung der Alb in Karlsruhe

Der Radweg südlich der Alb steht meterhoch unter Wasser. Durchfahren undenkbar. Gerade mal die obere Hälfte des Wegweisers ragt noch aus dem Wasser.

Überschwemmung der Alb in Karlsruhe

Hier fließt das Wasser der Alb in den Modellbootsee; normalerweise fließt es aus dem See in die Alb.

Überschwemmung der Alb in Karlsruhe
Überschwemmung der Alb in Karlsruhe
Überschwemmung der Alb in Karlsruhe
Überschwemmung der Alb in Karlsruhe
Überschwemmung der Alb in Karlsruhe

Unterhalb der Brauerstraße steht das Wasser so hoch, daß es schon fast in die Südtangente überläuft. Ein halber Meter mehr, und die Südtangente würde hier absaufen.